Von Mag. Monika Kotasek-Rissel
Männer können nicht stillen, das ist mal klar. So mancher fragt sich daher, weshalb die Evolution eine derart nutzlose „Verzierung“ des männlichen Oberkörpers hervorgebracht hat – auch Evolutionsforscher Charles Darwin konnte das nicht verstehen.
Die Erklärung: Es ist schlichtweg einfacher, wenn die Gene bei allen Embryos in den ersten Wochen das gleiche Programm „abspulen“ können und die Geschlechtertrennung erst vornehmen, wenn es unbedingt erforderlich ist. Das setzt aber voraus, dass Embryos Anlagen für beide Geschlechter (daher unter anderem auch für Brustwarzen) mitbringen. Sowohl Buben als auch Mädchen haben zudem die Disposition für Milchdrüsen.
Erst unter dem Einfluss von Hormonen entstehen etwa ab der zehnten Schwangerschaftswoche langsam entweder Penis oder Klitoris. Setzt sich das Y-Chromosom durch, entwickeln sich die Milchdrüsen allerdings nicht so weit wie die eines weiblichen Embryos. Brustwarzen gelten bei „ihm“ also, nüchtern betrachtet, nur als Überbleibsel aus Ur-Tagen der Menschheit. Immerhin sind sie nicht unnütz: Als erogene Zone funktionieren sie beim Mann ebenso gut wie bei der Frau.